Neue Entwicklungen bei randomisierten Antworttechniken zur Verringerung von Antwortausfällen
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Grenzen und Herausforderungen der Umfrageforschung
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Randomisierte Antworttechniken bieten in persönlichen Interviews bei heiklen Themen wie Drogenmissbrauch, Sexualverhalten, Steuerdelikten etc. eine Antwortausfälle reduzierende Alternative zur direkten Befragung der Items. Das Charakteristikum dieser Strategien ist es, dass ein Befragungsdesign verwendet wird, welches es dem Interviewer unmöglich macht, die von einem Respondierenden gegebene Antwort einer bestimmten Frage zuzuordnen und das dennoch eine Schätzung des interessierenden Parameters ermöglicht. Die Idee dabei ist, dass auf diese Weise dem Interviewten weitestgehend die Angst vor einem ihm unangenehmen „Outing“ gegenüber dem Interviewer genommen werden kann und so dafür gesorgt wird, dass er oder sie wahrheitsgetreu antwortet.
Die Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete Warner (1965). In den darauf folgenden Jahren wurden unter dem Aspekt der Effizienzsteigerung dieser Schätzung weitere Techniken entwickelt. Der Vortragende stellt eine Vereinheitlichung der randomisierten Antworttechniken für die Schätzung von relativen Größen bestimmter Gruppen mit sensitiven Eigenschaften vor. Dies lässt die Beantwortung der Frage zu, welches der Befragungsdesigns unter welchen Bedin¬gungen die beste Performance liefert. Dabei wird der wesentliche Punkt des Schutzes der Pri¬vatsphäre der Respondierenden mitberücksichtigt, der bislang häufig völlig unberück¬sichtigt blieb. Die Ergebnisse (siehe: Quatember, 2007a und 2007b) stehen daher in teilweise krassem Widerspruch zu bisherigen Veröffentlichungen. Darauf basierend werden Empfehlungen in Form eines „Recommended Practice Manuals“ abgeleitet, die die praktische Anwendung der Techniken optimieren sollen.