Arbeitsplatzunsicherheit, Kündigungsabsicht und psychische Gesundheit ? Eine Längsschnittuntersuchung
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
9. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Eine der unmittelbarsten Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise für Einzelpersonen ist die Sorge um den
eigenen Arbeitsplatz. Die Unsicherheit bzgl. des eigenen Arbeitsplatzes wiederum geht mit Konsequenzen
für das Individuum einher, insbesondere mit schlechterer psychischer Gesundheit oder einer erhöhten
Kündigungsabsicht (Sverke, Hellgren & Näswall, 2002). Die kausalen Beziehungen dieser Dynamik
sind allerdings unklar: Arbeiten Personen mit schlechterer psychischer Gesundheit eher in unsicheren
Arbeitsbedingungen oder führt die Wahrnehmung unsicherer Arbeitsbedingungen zu schlechterer
psychischer Gesundheit? Hat Arbeitsplatzunsicherheit eine höhere Kündigungsabsicht zur Folge oder
geht der Effekt in die andere Richtung? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde eine Online-Studie
mit 3 Wellen bei berufstätigen Personen durchgeführt (nT1-T3 = 126 - 148). Die wahrgenommene
Arbeitsplatzunsicherheit nahm über die Zeit hinweg zu und war mit einer Verschlechterung in der psychischen
Gesundheit verbunden. Die Ergebnisse einer Mehrebenenanalyse zeigen, dass Veränderungen
in der wahrgenommenen Arbeitsplatzunsicherheit zu Veränderungen in der psychischen Gesundheit
führten. Anders als erwartet wurde Arbeitsplatzunsicherheit durch die Kündigungsabsicht verursacht.
Weiters wurden Moderatoren für den Zusammenhang zwischen Arbeitsplatzunsicherheit und psychischer
Gesundheit bzw. Kündigungsabsicht untersucht. Die Ergebnisse werden in Bezug zu bisherigen
Forschungsergebnissen zur Arbeitsplatzunsicherheit diskutiert.