Alle im selben Boot? Klimawandel und globale Ungleichheiten
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Ö1 Radio - Sendereihe Punkt eins
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Länder und Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind am stärksten von dessen Folgen betroffen - darüber besteht weitgehend wissenschaftliche Einigkeit. Die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung sind für 50 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, während die ärmsten 50 Prozent der Menschheit nur 8 Prozent verursachen. Von Hitzeperioden, Dürren, Starkregen, Stürmen und Überschwemmungen sind zwar Menschen weltweit betroffen. Jedoch sind gerade in Regionen des Globalen Südens die klimabedingten Schäden verheerender, die Möglichkeiten sich zu schützen und sich davon zu erholen geringer.
Ungleichheiten, die laut Entwicklungsforscher:innen wie Karin Fischer historische Ursprünge haben und mit dem derzeitigen Weltwirtschaftssystem fortgeführt werden. Sie spricht daher von "Klima-Kolonialismus", im Zuge dessen reichere Länder die Ausbeutung von Natur und Arbeit - und damit einhergehende Umweltschäden - in ärmere Länder auslagern. Das betrifft speziell die Bereiche Landwirtschaft, Rohstoffe, Textilproduktion und Elektronik. Um "Klima-Kolonialismus" handle es sich auch, wenn Mineralien für die Energiewende im Globalen Norden abgebaut werden, etwa Lithium für die E-Mobilität. Über Ursachen, Folgen und Alternativen in Bezug auf Klima und globale Ungleichheit spricht Karin Fischer mit Marina Wetzlmaier und den Hörer:innen.