Englisch als Lingua Franca, Partizipation und Mehrsprachigkeit: Perspektiven und Potenziale für den Englischunterricht
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
12. ÖGSD-Tagung
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Seit Jahren ist in den österreichischen Lehrplänen kommunikative Sprachkompetenz als übergeordnetes Ziel des Fremdsprachunterrichts verankert. Durchaus prominent ist dabei der Vermerk, dass erfolgreiche Kommunikation nicht mit fehlerfreier Kommunikation zu verwechseln sei. Inwiefern sich dieser Anspruch eines ?echten? kommunikativen Fremdsprachenunterrichts in der Lernenden Realität ? insbesondere im Englischunterricht ? widerspiegelt, unterliegt wohl einer großen Bandbreite. Klar ist jedoch, dass erfolgreiche Kommunikation eng verknüpft mit Partizipation sein muss; erfolgreich zu kommunizieren ist schwer vorstellbar ohne aktive Teilhabe an kommunikativen Prozessen. Beide Aspekte ? Partizipation und erfolgreiche Kommunikation ? sind von zentraler Bedeutung bei der Verwendung von Englisch als Lingua Franca (ELF). Als Mittel transkultureller Kommunikation geht es beim Gebrauch von ELF, wie dessen empirische Beschreibung zeigt, kaum jemals um die Demonstration (fremd)sprachlicher Korrektheit. Vielmehr geht es um das Erschließen und Gestalten situativ angemessener gemeinsamer Sprach?räume? und um das Kennenlernen und Erweitern individueller und gemeinsamer Sprach(en)repertoires und Ressourcenpools. Bei diesen Kommunikations- und Interaktionsprozessen spielen neben der aktiven Partizipation der Sprecher*innen ihre Mehrsprachigkeit und regio-kulturelle Diversität eine wesentliche Rolle. In diesem Vortrag möchte ich einen Überblick über die zentralen Erkenntnisse aus zwei Jahrzehnten ELF-Forschung geben und diese im Hinblick auf die Konferenzthemen Partizipation und Mehrsprachigkeit beleuchten. Ziel dieser Bestandsaufnahme ist es, Perspektiven und Potenziale für den Englischunterricht in Österreich aufzeigen. Der Vortrag versucht dabei konkrete Themenfelder zu identifizieren, bei denen eine vermehrte Einbeziehung von ELF und von Ansätzen der Mehrsprachigkeitsforschung die Handlungsoptionen der Akteur*innen im Sinne einer stärkeren Partizipation erweitern könnte.