Afrikanische Integration als Schauplatz des Kalten Krieges
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Afrikanetzwerk 2023
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Vor rund zwanzig Jahren regte das Paradigma des Globalen Kalten Kriegs zu einem neuen Verständnis des Entstehens der sog. Dritten Welt vor dem Hintergrund dieses Konflikts an. Die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) blieb in der Literatur als Teil dieser Dynamik jedoch weitgehend ausgespart. Tatsächlich ? so die hier verfolgte These ? machte die von Washington verfolgte Eindämmungspolitik neue Taktiken notwendig, um in einer sich durch die Entkolonialisierung ändernden Welt gegenüber dem ideologischen Gegner nicht an Einfluss zu verlieren. Erprobt wurden diese Zugänge rund um die Konferenz von Bandung 1955, dem selbstbewussten Lebenszeichen einer gerade entstehenden ?Dritten Welt?. Wenige Jahre danach, 1958, begann der afrikanische Integrationsprozess. Für die Vereinigten Staaten ging es um wesentlich mehr als den Sieg in einem ideologischen Nullsummenspiel: strategische Rohstoffe, Nachschubs- und Kommunikationsrouten, Basenrechte oder die Kräfteverteilung vor den Vereinten Nationen machten eine pro-westliche Ausrichtung des angestrebten Regionalbündnisses wichtig. Um dies zu erreichen, bediente sich die US-Außenpolitik auch der Erfahrungen, die man in Bandung sammeln konnte: Propaganda, gezielte Einflussnahme auf vertrauenswürdige Partner, Desavouierung des ideologischen Gegners. Der Erfolg dieser Strategie führte zu einem schwachen Regionalbündnis und Folgen, an denen die afrikanischen Staaten bis heute leiden.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Vortragstitel:
African Integration and the Global Cold War
Englischer Tagungstitel:
Africa Research in Austria
Englische Kurzfassung:
Some twenty years ago, the Global Cold War paradigm stimulated a new understanding of the emergence of the so-called Third World against the backdrop of this conflict. The creation of the Organization of African Unity (OAU), however, remained largely omitted from the literature as part of this dynamic. Indeed, according to the thesis pursued here, the policy of containment pursued by Washington made new tactics necessary in order not to lose influence vis-à-vis ideological opponents in a world that was changing as a result of decolonization. These approaches were tested around the Bandung Conference of 1955, the self-confident sign of life of a "Third World" that was just emerging. A few years after that, in 1958, the African integration process began. For the United States, there was much more at stake than victory in an ideological zero-sum game: strategic raw materials, supply and communication routes, basing rights, or the distribution of power before the United Nations made a pro-Western orientation of the envisioned regional alliance important. To achieve this, U.S. foreign policy also made use of the experience gained in Bandung: Propaganda, targeted influence on trustworthy partners, disavowal of ideological opponents. The success of this strategy led to a weak regional alliance and consequences from which African states suffer to this day.
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