Manchmal wird falsches Rechnen sogar belohnt; man muß nur "richtig falsch" rechnen. Wenn man zur Uhrzeit "20 Uhr" noch 5 Stunden dazuzählt, dann hat man nicht 25 Uhr, sondern 1 Uhr. Kurz und schmerzhaft: 20 + 5 = 1.
Hier beginnt man bei 24 wieder mit 0. In englischsprachigen Ländern fängt man schon bei 12 wieder mit 0 zu zählen an. Eigentlich kann man statt mit 24 oder mit 12 irgendeine Zahl nehmen. Heute passt es uns mal, bei der heiligen Zahl 7 wieder mit 0 zu beginnen. Wir haben dann nur die Zahlen 0,1,2,3,4,5 und 6; dazu kommen seltsame Rechenregeln: zwar ist 1+1 nach wie vor 2, aber 3+4 ist jetzt 7 = 0 und 4+6 = 3.
Das, könnte man sagen, hat wenigstens System, ist aber wahrscheinlich zu gar nichts gut. Jetzt wird es aber echt kriminell. Aus ganz "unverständlichen" und abstrakten algebraischen Strukturen haben Mathematiker in Linz (und auch anderswo) eine seltsame Multiplikation gefunden:
1 1 = 1 3 = 1, 1 2 = 1 6 = 2, 1 4 = 1 5 = 4, und ganz wirr geht es weiter.
Wenn wir die Ergebnisse dieser komischen Multiplikationen hernehmen, so sind es die (fettgedruckten) Zahlen 1,2,4. Wir verschieben sie um 1 und bekommen 2,3,5. Dann noch einmal 1 dazu, ergibt 3,4,6, noch einmal dann 4,5,7=0, u.s.w.
Wer glaubt, das sei jetzt völliger Blödsinn, der irrt gewaltig. Stellen wir uns vor, wir hätten sieben Düngemittel für ein Gemüsebeet und numerieren die Düngemittel mit 0 (könnte z.B. Kompost sein), 1 (z.B. Hornmehl), 2 (z.B. Kalk), und so weiter. Wir möchten testen, welche dieser Dünger (und welche Kombinationen davon) den besten Ertrag bringen. Dazu unterteilen wir das Gemüsebeet in 14 Teile (die Zahl 14 ergibt sich wieder aus der algebraischen Theorie) und geben die Dünger mit den Nummern 1,2,4 (unsere obigen Zahlen!) auf das erste Testfeld. Die zweite Zahlenserie 2,3,5 kommt auf das zweite Testfeld, und so weiter. Den vollständigen Versuchsplan sehen Sie auf der Tabelle.
Man wartet nun die Ernte ab und misst den Ertrag auf den 14 Testfeldern.