Wird die Welt nicht immer besser? Indikatoren des Wohlstands auf dem Prüfstand
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Dimensionen (Ö1 Reihe)
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Oft wird darauf hingewiesen, dass sich verschiedene wichtige Indikatoren für gesellschaftliches Wohlergehen, Sicherheit und Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten verbessert haben: Global gesehen ist der Hunger in absoluten wie in relativen Zahlen zurückgegangen; ebenso sind im globalen Maßstab die Rate der Analphabet/innen und die Kindersterblichkeit gesunken. Die Lebenserwartung ist im globalen Durchschnitt hingegen gestiegen.
Doch die Aufwärtsentwicklung und die Stabilität dieser Indikatoren sind umstritten: So stellte Philip Alston, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte, am Ende seines Mandats im Sommer 2020 in seinem Bericht fest, dass es ?im Kampf gegen die globale Armut kaum Fortschritte? gebe. Die aktuellen Strategien zur Beseitigung von Armut seien außerdem weder nachhaltig noch zielführend. Nicht einmal unter den optimistischsten Annahmen der Weltbank wird die Zahl der extrem Armen im Jahr 2030 bei null liegen, wie es die nachhaltigen Entwicklungsziele vorsehen. Im Gegenteil: Die gegenwärtige Corona-Pandemie, die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine könnten dazu führen, dass sich wichtige Indikatoren für gesellschaftliches Wohlergehen in den kommenden Jahren verschlechtern.