Ein pessimistischer Blick nach vorne? Die Erwartungen der Österreicher*innen an die Entwicklung der Lebensumstände nach Corona
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und ihre Folgen. Gemeinsamer Kongress der DGS und ÖGS
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Der Vortrag thematisiert, die Erwartung an die Lebensumstände auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene in den nächsten Jahren.
Konkret werden drei Fragen diskutiert:
1) in welchen Bereichen wird von einer Verschlechterung der Lebensumstände ausgegangen? In welchen nicht?
2) Welchen Einfluss hat dabei die wahrgenommene Gefahr durch Corona?
3) Welche Determinanten für das Ausmaß von Zukunftspessimismus - also einer antizipierten Verschlechterung der Lebensumstände - lassen sich darüber hinaus finden?
Auf Grundlage der Daten des AUSTRIAN CORONA PANEL PROJECTS (Kittel et al. 2020) kann gezeigt werden, dass die Corona-Krise zu einem Anstieg an Zukunftspessimismus führte.
Je weiter der Bezugspunkt von den persönlichen Lebensumständen entfernt ist, desto pessimistischer fallen Erwartungen hinsichtlich deren Entwicklung in den nächsten Jahren aus.
Es zeigen sich aber durchwegs Unterschiede nach soziodemografischen Merkmalen und der wahrgenommenen gesundheitlichen, vor allem aber wirtschaftlichen Gefahr durch Corona.
Zusätzliche Determinanten für die Zukunftserwartungen von Individuen liegen im wahrgenommenen Potenzial einer Gesellschaft, Krisen zu bewältigen.
Wenn es gelingt, eine als gerecht wahrgenommen Verteilung von gesellschaftlichen Gütern zu gewährleisten und Vertrauen in Institutionen besteht, dann schlagen sich die aktuellen krisenbedingten Disruptionen weniger in pessimistischen Zukunftserwartungen nieder.