Afrikaforschung in Österreich: Zugang und Perspektiven
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
1954, auf der Außenministerkonferenz in Berlin, präsentierte Moskau den Vorschlag eines neutralen Europas, den man in Washington als perfiden Plan zur globalen Einschränkung des US-amerikanischen Einflusses interpretierte: die Errichtung starker, unabhängiger regionaler Blöcke. Als im Jahr darauf die Asiatisch-Afrikanische Konferenz von Bandung das selbstbewusste Erwachen der ?Dritten Welt? einläutete, sahen die Verantwortlichen im US-Außenministerium ihre Befürchtungen bestätigt ? nicht zuletzt durch die Teilnahme der Volksrepublik China an der Bandung-Konferenz. In der Folge wurde eine gigantische Propaganda-Schlacht gestartet, um die Meinung in Bandung zu beeinflussen, ohne direkt an der Konferenz teilnehmen zu können. Die Operation war ein voller Erfolg. Unmittelbar darauf begann mit der britischen Goldküste, dem heutigen Ghana, die Entkolonialisierungswelle im subsaharischen Afrika. Auch hier stand für die Kalten Krieger viel auf dem Spiel, da u. a. die Idee einer afrikanischen Einheit gegen neokoloniale Tendenzen propagiert wurde. Aus Washingtoner Sicht drohte erneut ein regionaler Block, auf den man wenig Einfluss hatte. In den Jahren bis 1963 rangen die Protagonisten um eine Institutionalisierung dieser panafrikanischen Idee. Dabei wurde eine afrikanische Lagerteilung auch entlang ideologischer Bruchlinien deutlich. In der Literatur findet die Gründung der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) als Schauplatz des Kalten Krieges aber keine Berücksichtigung ? zu Unrecht, wie hier argumentiert werden soll.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Vortragstitel:
Global Cold War - The Foundation of the OAU
Englischer Tagungstitel:
Africa Research in Austria: Approaches and Perspectives