Im Professionalisierungsprozess von Lehrpersonen werden ein ausgeprägtes Reflexionsvermögen und eine forschende Haltung als zentrale Aspekte betrachtet (Hänssig & Petras 2006). In der neuen österreichischen Sekundarstufenlehrerausbildung (Kucher & Rulofs 2018) sind schulpraktische Phasen, bei denen Studierende von Praxispädagog/inn/en begleitet werden, ein wichtiger Punkt in der bildungswissenschaftlichen Ausbildung. In ihnen wird ein Brückenelement zur Verbindung der theoretischen Lehrinhalte an der Hochschule mit den praktischen Handlungsfeldern in der Schule gesehen (Hascher & Sonntagbauer 2013).
Im Cluster Mitte, Standort Linz, werden die bildungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen an den beiden pädagogischen Hochschulen und der lokalen Universität abgehalten. Die Praxisphasen finden an unterschiedlichen Schultypen der Sekundarstufe statt, wobei ca. 400 - 450 Praktikumsplätze pro Semester vergeben werden. Um bei so vielen Personen einheitliche Standards zu gewährleisten, sind für die bildungswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen und die Praktika Rahmenkonzepte formuliert, die verbindliche Inhalte und Aufträge für die handelnden Personen beinhalten (PPS-Zentrum 2020). Ausbildungsbegleitend wird mit einem Entwicklungsportfolio gearbeitet, welches die zentralen curricularen Kompetenzen verdichtet abbildet und Studierenden die Gelegenheit bietet, einerseits ihre Lerngelegenheiten im Ausbildungsprozess zu dokumentieren und andererseits am Ende des Studiums ihre Entwicklung zu reflektieren.