In den vergangenen Jahrzehnten wurden enorme Fortschritte in der Armutsreduktion erzielt. Lebten 1990 noch 45 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, sind es heute 10,4 Prozent. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Lebenserwartung verdoppelt. Eine gigantische Verbesserung.
Allerdings sind diese Fortschritte sehr ungleich verteilt und es gibt auch gegenläufige Trends. 80 Prozent der Einkommensärmsten leben in Subsahara-Afrika und in Südasien. In Subsahara-Afrika sterben die Menschen 13 Jahre früher als im weltweiten Durchschnitt. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Ländern, in denen die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen in den letzten Jahrzehnten größer geworden ist. Und steigende Temperaturen und Umweltgefahren durch die systembedingte Klimaveränderung treffen nicht diejenigen, die sie verursachen, sondern machen die Ärmsten dieser Welt noch ärmer.
Wie sind die Lebenschancen auf der Welt verteilt? Warum nimmt die soziale Ungleichheit weltweit trotz eines insgesamt wachsenden materiellen Reichtums zu? Wie ist es möglich, dass während der Corona-Krise Millionäre ihr Vermögen weiterhin ungebremst mehren konnten? Warum werden Krisen häufig mit eben jenen Maßnahmen zu bewältigen versucht, die sie hervorgebracht haben?
Die Veranstaltung führt in die Kontroversen rund um Ungleichheit und ?Entwicklung? ein und diskutiert empirische Befunde. Sie bildet den Auftakt zum (englischsprachigen) Online-Dialog "Global inequalities in the context of the covid-19" am 13. und 14. November 2020. Der Online-Dialog findet statt der österr. Entwicklungstagung statt, die zum selben Termin an der JKU hätte stattfinden sollen.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Vortragstitel:
Beste aller Welten ? Reden über Ungleichheit. Best of all Worlds - talking about inequality
Englischer Tagungstitel:
Global inequalities in the context of the covid-19
Englische Kurzfassung:
Over the past decades enormous progress has been made in reducing poverty. While 45 percent of the world?s population lived in extreme poverty in 1990, today the figure is 10.4 percent. Since the beginning of the 20th century, life expectancy has doubled. A gigantic improvement.
However, this progress is very unevenly distributed and there are also opposing trends. 80 percent of the poorest people in income live in sub-Saharan Africa and South Asia. People in sub-Saharan Africa die 13 years earlier than the global average. Two thirds of the world?s population live in countries where the gap between high and low incomes has widened in recent decades. And rising temperatures and environmental hazards caused by system-induced climate change do not affect those who cause it, but make the poorest people in the world even poorer.
How are life chances distributed in the world? Why is social inequality increasing worldwide despite an overall increase in material wealth? How is it possible that during the Corona crisis millionaires continued to increase their wealth unchecked? Why are crises often attempted to be overcome with the very measures that created them? Kick-off event as an introduction and overview on the topic of ?Global Inequalities? to prepare a good ground for the virtual debate on November 13-14, 2020 ?Global inequalities in the context of the covid-19?.