Forschung über und mit stigmatisierten Gruppen: Erleben von und Umgang mit Stigma von Menschen mit psychischen Erkrankungen
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Alles im Wandel? - Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Im Projekt Monitoring Public Stigma Austria 1998-2018 (MOPUSTIA18) steht die Wissensgenerierung zu Stigmataerfahrungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Vordergrund. Der Fokus liegt ? neben anderen Aspekten ? auf Erfahrungen und dem Umgang mit erlebtem Stigma aufgrund einer psychischen Erkrankung. In dieser Konzeption ist das Projekt auf Informationen von Betroffenen angewiesen. Bei der betreffenden Zielgruppe handelt es sich um eine außerhalb des klinischen Settings schwer erreichbare. Ein Zugang ist nur über Schlüsselpersonen und bei Vertrauen möglich. Um diesem Umstand zu begegnen, in erster Linie aber um dem Anspruch des Empowerments gerecht zu werden, wurde für das Projekt ein partizipativer Forschungszugang gewählt. Einerseits wurden das Forschungsvorhaben sowie einzelne Teilbereiche in der von der Gesundheit Österreich GmbH koordinierten Vernetzungsplattform Betroffenenvertretungen zur Diskussion gestellt, andererseits wurden Betroffene bei der Datenerhebung miteinbezogen, um so zusammen mit befragten Personen deren Erfahrungen, Wissen und Ansichten zu rekonstruieren.
Unter anderem wurden Betroffene von Betroffenen mittels Leitfaden interviewt. Vorab zur Verfügung gestellte Materialien sowie InterviewerInnenschulungen versetzten die InterviewerInnen in die Lage, assistiert Interviews durchzuführen. Flick (2011) betont das Diktum der Prozessorientierung und der Angemessenheit der Methode hinsichtlich der Zielgruppe vor allem in der qualitativen Sozialforschung. Im Kontext der Datenerhebung waren damit verschiedenste Anforderungen verbunden: Rapport mit Interviewenden als auch Befragten herstellen, dabei die Balance zwischen wissenschaftlicher Distanz und emotionaler Involviertheit wahren, Offenheit gegenüber den subjektiven Realitäten der TeilnehmerInnen und Gestaltung von Instrumenten, sodass diese auch von nicht erfahrenen InterviewerInnen angewendet werden können, usw.