Die Bedeutung von Interessenkonsistenz und -kohärenz für die Passung des gewählten Studiums und den Studienverlauf: Empirische Befunde zur Berufswahltheorie von John Holland
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
6. Berufsbildungsforschungskonferenz (BBFK)
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Das hexagonale Interessenmodell von Holland (1997) gilt als die am besten untersuchte Theorie zu Berufswahl und beruflichen Interessen. In der Theorie werden sechs grundlegende Interessenorientierungen postuliert: Realistic, Investigative, Artistic, Social, Enterprising und Conventional. Nach diesen Orientierungen lassen sich sowohl Personen als auch Umwelten klassifizieren. Holland trifft in seinem Modell eine Reihe von weiteren Annahmen und geht dabei unter anderem davon aus, dass sich Konsistenz und Kohärenz positiv auf das Befinden und den beruflichen Werdegang auswirken. Konsistenz bezeichnet dabei die Stimmigkeit des individuellen Interessenprofils und Kohärenz ist als Ähnlichkeit beruflicher Aspirationen definiert.
Die Daten der Untersuchung stammen von einer Stichprobe, bestehend aus 586 österreichischen MaturantInnen, die zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung kurz vor ihrem Schulabschluss standen und zum zweiten Untersuchungszeitpunkt (zwei bis vier Jahre danach) ein Studium belegten.
Es wurde untersucht, ob sich Konsistenz und Kohärenz positiv auf ausgewählte Studienverlaufsvariablen auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass die Konsistenz positiv mit der Kongruenz des realisierten Studiums und die Kohärenz positiv mit der Studienzufriedenheit sowie der Kongruenz des realisierten Studiums zusammenhängen. Es konnten keine Zusammenhänge der untersuchten Prädiktoren mit Studienstabilität und Studienerfolg gefunden werden.
Wenngleich die berichteten Zusammenhänge lediglich niedrig bis moderat ausfallen, lassen sich dennoch einige theoriekonforme Konsequenzen ableiten: Sowohl konsistente Interessen, als auch kohärente Berufsaspirationen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer kongruenten Studienwahl. Darüber hinaus ergibt sich eine höhere Studienzufriedenheit, wenn bereits zum Zeitpunkt der Matura besser zueinander passende berufliche Aspirationen vorhanden sind.