Post-postfeminist?moments? Inszenierungsstrategien zeitgenössischer Weiblichkeit in autofiktionalen Texten
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
6. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF)
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Der Vortrag diskutiert inwieweit autofiktionale Serien eine Abkehr von postfeministischen Darstellungspraktiken (McRobbie 2010) ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf Serien, die folgende Kriterien erfüllen: Sie sind aus der Perspektive einer weiblichen Subjektposition verfasst worden, weisen autobiografische Elemente auf, sind von Paratexten (Biografien, Social-Media-Nachrichten, Interviews) begleitet und die Autorin ist gleichzeitig Hauptdarstellerin der Serie. Texte auf die diese Definitionen zutreffen sind Serien wie Girls von Lena Dunham, Insecure von Issa Rae oder auch das Comedy-Format von Amy Schumer, Inside Amy Schumer. Das Besondere bei diesen Texten ist, dass die Autorin selbst die Hauptrolle spielt und die Texte noch dazu von zahlreichen Paratexten begleitet werden, die die Serie als teilweise autobiografisches Werk ausweisen. Durch diese Veruneindeutigung ist in der Rezeption nicht mehr erkenntlich was real und was fiktiv ist. In der Literaturwissenschaft wird diese Ambivalenz in Bezug auf den Inhalt mit dem Genrebegriff der Autofiktion bezeichnet. Die Autofiktion eröffnet durch die in den Texten angelegte Ambiguität die Möglichkeit neue Subjektpositionen hervorzubringen, indem kohärente Subjekthaftigkeit in Frage gestellt wird. Diese (postmoderne) Kritik am Subjektbegriff macht die Autofiktion für feministische Analysen extrem anschlussfähig und eröffnet die Möglichkeit postfeministische Darstellungspraktiken (zumindest teilweise) auszusetzen.