Die steigende soziale Ungleichheit der letzten Jahrzehnte hat die Debatten über die gesellschaftliche und politische Rolle von ökonomischen Eliten befeuert. Diese gelten als eine Gruppe, deren Position immer stärker durch die globale Wirtschaft bestimmt wird und die sich von nationalstaatlichen Bezügen weitgehend befreit hat. In diesem Zusammenhang wird oft von der Herausbildung einer ?globalen kapitalistischen Klasse? gesprochen, die ?transnationale?
Interessen vertritt und die (Welt-) Wirtschaft zu ihren Gunsten zu beeinflussen sucht.
Doch diese These ist in der Forschung nicht unumstritten: Gibt es
tatsächlich eine ?globale kapitalistische Klasse?? Wodurch
kennzeichnet sich diese? Kann der Klassenbegriff ein geeignetes
Analyseinstrument für eine globalisierte Ökonomie sein? Wie lassen sich im Spannungsfeld globaler Ökonomie, transnationaler
Machtverhältnisse und weitgehend nationalstaatlicher Politik emanzipatorische Antworten auf die zunehmende soziale Ungleichheit
finden?