Der Einfluss von individuellen Lehrermerkmalen auf deren Verhalten bei der Umsetzung einer Bildungsreform
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
13. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Während ein dispositionaler Ansatz zur Verhaltensvorhersage im Rahmen von beruflichen Veränderungen in unterschiedlichsten Berufsfeldern gut etabliert ist, fand dieser Erklärungsansatz bisweilen keinen Einzug in das Feld der schulischen Veränderungen. Im vorliegenden Beitrag soll erstmals entlang der Theorie der kognitiven Adaptation an einer Stichprobe von n=350 Lehrkräften an österreichischen Volksschulen untersucht werden, inwieweit Persönlichkeitseigenschaften als Prädiktoren für das Verhalten von Lehrkräften (intendierte sowie nicht-intendierte Umsetzungshandlungen) im Rahmen von Bildungsreformen herangezogen werden können. Die Ergebnisse in Form von latenten Strukturmodellen deuten an, dass vor allem Selbstwirksamkeit und positive Affektivität zentrale Persönlichkeitsdimensionen zum Aufbau von Offenheit gegenüber der Reform darstellen und in weiterer Folge intendierte Umsetzungshandlungen begünstigen. Ungünstige Ausprägungen von Selbstwirksamkeit, Affektivität sowie niedrige wahrgenommene Kontrolle begünstigen nicht-intendierte Umsetzungsformen, wie Unterrichtsverengung oder das Lehren von Testbearbeitungsstrategien. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Steuerung von Reformen zur Unterrichtsentwicklung sowie für die Lehrer/innenbildung diskutiert.