Determinanten subjektiv eingeschätzter Gesundheitskompetenz auf individueller und struktureller Ebene
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie 2017. Gemeinwohl und Eigeninteresse
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Gesundheitskompetenz wird mit einem breiten Spektrum individueller Fähigkeiten assoziiert, die der Bewältigung von Anforderungen rund um Gesundheit und Krankheit vorausgesetzt sind (Broucke 2014). Dem zugrunde liegt die Idee, PatientInnen vermehrt in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, aber auch die Führung eines gesunden Lebensstils zu ermöglichen (Kickbusch & Maag 2008). Im Rahmen der HLS-EU Studie (HLS-EU Consortium 2012) wurde ein Instrument entwickelt, dem eine umfassende Definition von Gesundheitskompetenz zugrunde liegt und das neben individuellen Kompetenzen auch eine Public Health Perspektive mit einbezieht.
Gerich et al. (2015) stellten fest, dass das Gesundheitskompetenzempfinden ? gemessen mittels HLS-EU Kurzskala (16 Items) ? von vielfältigen Einflussfaktoren abhängig ist. Kompetenzempfinden hat seinen Ursprung einerseits auf individueller Ebene ? verfügbare Ressourcen und personale Fähigkeiten. Das gesundheitliche Versorgungssystem stellt zentrale Dienstleistungen bereit, auf die Individuen angewiesen sind. Interaktionen mit anderen, allen voran Akteuren des Gesundheitssystems, beeinflussen das individuelle Kompetenzempfinden. Zentral hierbei ist einerseits ein generalisiertes Vertrauen (Wendt 2008), aber auch Erwartungen an das System und inwieweit diese erfüllt werden. Zudem lassen sich verschiedene Normvorstellungen zum Umgang mit Krankheit beobachten:
Neben individuellen Fähigkeiten und Ressourcen stellt sich die Frage nach dem Einfluss von Interaktionserfahrungen mit dem Gesundheitssystem und des Vertrauens ins Gesundheitssystem auf die individuelle Kompetenzwahrnehmung. Lassen sich Unterschiede betreffend verschiedener Normvorstellungen feststellen? Zur Beantwortung der Fragen wurde auf einen Datensatz (n=800) aus einer postalischen Befragung zur Gesundheitskompetenz der oberösterreichischen Bevölkerung zurückgegriffen.