Neoliberalismus und Rechtspopulismus - eine heimliche Liaison? Psychoanalytische Überlegungen wie der (angebliche) Tod der Utopie zum autoritären Denken führt.
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Momentum 17 Vielfalt - Kongress Hallstatt
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Der autoritär gesonnene Antifeminismus hat Konjunktur. Der Kern dieses Ansatzes ist die Passivierung politischer Subjektivität, jener Subjektivität also - die gerade in der Vielzahl feministischer Auseinandersetzungen hart erkämpft wurde. Aber warum ist der Rechtspopulismus mit dieser Strategie ? die einem Frontalangriff auf die Demokratie gleicht ? so erfolgreich? Die Beantwortung der Frage soll zunächst im Rekurs auf psycho-analytische Überlegungen beantwortet und dabei in ideologiekritischer Absicht insbeson-dere die Rolle des gesellschaftlichen Unbewussten hervorgehoben werden. Repressiv wirkende ideologische Anrufungen sind möglicherweise immer dann fruchtbar, wenn sie durch eine phantasmatischen Suggestion der Anerkennung Autonomiebegehren unbewusst machen. Das Argument ist hier auch der Feminismus ist in diesem Sinne in die (postdemokratische) Krise geraten. Gleichwohl bieten Krisen immer auch die Chance einer demokratischen Erneuerung. Umrissen werden soll daher ein Demokratiebegriff, der radikalfeministische Überlegungen im Sinn eines Blochschen Noch Nicht und als Demokratie im Kommen bzw. im Werden deutet. Die Negation des Bestehenden soll ferner als eine Dimension des Noch-Nicht und des konkret-utopischen Denkens gedeutet werden. Die These ist somit, dass die Rückbesinnung auf das kritische Erbe des Feminismus auf zur Repolitisierung der in die Krise geratenen Demokratie beitragen könnte.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englische Kurzfassung:
Nowadays, we are confronted authoritarian and anti-feminist backlash focusing on the de-politization of subjectivity ? a concept that has been essential also in the context of an on-going feminist struggle for recognition. But why are we facing this kind of success of right wing populism which is at the same time a frontal attack on democracy? In answering this question, the meaning of the unconsciousness will be outlined as concept for analysing ideology. I will argue that repressive ideological interpellations are successful in depolitizing subjectivtity if they are based on a phantasma of recognition making the suffering caused by asymmetrical power-structures invisible. The negation of suffering also involves the destruction the possibility of emancipation as the latter intrinsically depends on the reflection on the causes of suffering. To negate the suffering also implies to negate concrete-utopian thinking, and to some extend this also causes contemporary crises of feminism. But crises also bear a change for radically rethinking the political. Therefore, it will be argued that feminism should be rethought on the base of concrete utopias and while doing so it can also play a vital role in re-politizing neoliberal democracy.