Ist Zeitdruck hinderlich oder förderlich für das Arbeitsengagement? ? Welche Formen von Handlungsspielraum und Kontrollüberzeugungen ausschlaggebend sind.
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
12. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Das Anforderungs-Kontroll-Modell postuliert eine motivierende Wirkung von Anforderungen wie Zeitdruck oder Aufgabenkomplexität, sofern der Arbeitsplatz ein hohes Maß an Kontrolle ? z.B. in Form von Handlungsspielraum ? ermöglicht. Die Befundlage zur interaktiven Wirkung von Anforderungen und Kontrolle ist jedoch widersprüchlich. Grund dafür könnte die breite Operationalisierung der Konstrukte und Nicht-Berücksichtigung von Persönlichkeitsmerkmalen sein.
In der vorliegenden Längsschnittstudie unter 206 Erwerbstätigen wurde daher untersucht, ob Interaktionseffekte eher bei zunehmendem ?Anforderungs-Kontroll-Match? auftreten, d.h. unter der Bedingung, dass a) sich Anforderung und Kontrolle auf dieselbe Dimension beziehen und b) das Kontrollausmaß mit subjektiven Kontrollüberzeugungen übereinstimmt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Interaktionseffekte zwischen Zeitdruck und Handlungsspielraum nur unter Berücksichtigung subjektiver Kontrollüberzeugungen erkennbar sind. In Übereinstimmung mit der "Match-Hypothese" ist die Interaktion für Zeitspielraum stärker als für anderen Formen des Handlungsspielraums. Anders als erwartet ist der Interaktionseffekt bei Personen mit externalen Kontrollüberzeugungen positiv, während die Interaktion bei Personen mit internalen Kontrollüberzeugungen eine tendenziell negative Form aufweist.