Nie zuvor durften und mussten wir so vieles und zwischen so vielem wählen. Der moderne Mensch ist zur Entscheidung freigesetzt und zugleich zu ihr verdammt. Entsprechend unterschiedlich sind die Antworten, die Menschen in unserer Gesellschaft finden, wenn sie die Frage nach dem Sinn stellen.
Aber die normativen Grundlagen unseres Lebens und Zusammenlebens werden nicht nur von innen her brüchig, sie werden auch von außen bedroht. Uns Fremdes radikalisiert sich, Europa erstarrt im Angesicht des Terrors.
Dagegen wollen viele ?unsere Werte? halten ? in der Annahme, dass wir welche haben und sie uns gemeinsam sind. Aber trägt diese Annahme in wertepluralistischen Gesellschaften, die die Religion gegen den Konsum getauscht haben und sich unsicher sind, wie gut ihre Demokratien tatsächlich funktionieren?
Und was bedeutet all dies pädagogisch? Wie und zu welchen Werten sind junge Menschen zu erziehen, wenn sie Fanatismus nicht mit Fanatismus beantworten, aber auch nicht im Sumpf normativer Beliebigkeit versinken sollen?
Der Vortrag fragt nach der pädagogischen Mitte zwischen Glaubensfestigkeit und Sinnverlust und ersetzt das Konzept einer Werteerziehung durch die Idee einer Erziehung zum Werten.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Vortragstyp:
Hauptvortrag / Eingeladener Vortrag auf einer Tagung