DoktorandInnenworkshop der österreichischen Plattform für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Durch die häufige Präsenz und ständige Verfügbarkeit von moderner Kommunikationstechnologie ? sei es Laptop, Smartphone oder auch Smartwatch ? und damit einhergehenden Anwendungen und Dienstleistungen, ist die private Nutzung des Computers bzw. des Internets während der Arbeitszeit ein Verhalten, welches in den letzten Jahren zwangsläufig Veränderungen unterlegen ist. Selbst Präventionsmaßnahmen von Arbeitgebern, wie die Sperrung bestimmter Websites und Dienste, ist durch die Nutzung privater Geräte sehr einfach umgehbar, und daher schwer vermeidbar. Dies wird noch erleichtert, wenn der/die Arbeitnehmer/in sich außerhalb des direkten Arbeitgebereinflusses befindet, wie es bei Heim- und TelearbeiterInnen der Fall ist: Ob unterwegs im Auto oder bei KundInnen, oder auch im Home Office, der Blick und Griff auf digitale Technologie ist nicht weit entfernt. Daher ist eine aktuelle Betrachtung des Phänomens Cyberslacking während der Arbeitszeit speziell im Kontext der Telearbeit interessant und sinnvoll, um durch dieses Verhalten entstehende Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten und Chancen, im Arbeitsleben besser zu verstehen.
Während Cyberslacking eventuell eine Coping-Strategie zur Stressreduzierung bzw. ein Mittel für erfolgreiches Boundary Management darstellt, bleibt die Frage offen, inwieweit Web 2.0 Anwendungen als Bereicherung für die Arbeitswelt empfunden und genutzt werden. Speziell bei Social Media Netzwerken steht deren Nützlichkeit für arbeitsrelevante Tätigkeiten im Konflikt mit deren Angemessenheit im Arbeitskontext (North, 2010). Jedoch konnten erste Studien positive Zusammenhänge zwischen der Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit und Arbeitszufriedenheit finden (Moqbel, Nevo & Kock, 2013). Ein differenzierter Blick auf eine Nutzung von Social Media für insbesondere arbeitsrelevante Tätigkeiten ist ausständig.