Internetnutzung bei Kindern und Jugendlichen: Kurzfristige und längerfristige Auswirkungen
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
49. Kongress der DGPs
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den
Auswirkungen unterschiedlicher Internetnutzungsformen
durch Kinder und Jugendliche auf deren Aggressionstendenz,
soziale Isolation, Schulnoten und negative
Erfahrungen bei der Internetnutzung. Die Grundlage für
die Untersuchung bildet eine Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten (Zeitabstand 6 Monate), an der 370 Probanden
und Probandinnen im Alter von 10 bis 16 Jahren
teilnahmen. Zu den Arten der Internetnutzung wurden die
Teilnehmenden befragt, wie häufig sie das Internet für Online-
Rollenspiele, online Ego-Shooter, Recherchen für die
Schule, Chats mit fremden Personen und dem Freundeskreis
verwenden. Auch wurde die Aktivität im Hinblick auf Anzahl
und Dauer der täglichen Zugriffe auf soziale Netzwerke
und die Zahl der Online-Freunde, Sammeln schlechter
Erfahrungen im Internet, Schwierigkeit, mit dem Internet
aufzuhören, und Beschäftigung mit Inhalten, die nur für
Erwachsene bestimmt sind, erhoben. Unter Konstanthaltung
des täglichen Ausmaßes an insgesamt verbrachter
Zeit
im Internet zeigen hierarchische Regressionsanalysen, dass
mit zunehmender Aktivität in sozialen Netzwerken längerfristig
negative Erfahrungen im Internet vorher gesagt
werden können. Längsschnittlich betrachtet wirkte sich die
Nutzung des Internets für Schulrecherchen positiv auf die
Schulnoten in den Hauptfächern aus, und erwies sich als signifikanter
Prädiktor für geringere Werte in der Skala für soziale
Isolation. Im Querschnitt waren negative Erfahrungen
im Internet mit schlechteren Schulnoten assoziiert, nicht jedoch
im Längsschnitt. Die Menge der Nutzung von Online
Ego-Shootern, Online-Rollenspielen sowie Chats mit dem
Freundeskreis lieferten darüber hinaus nur in querschnittlicher
Betrachtung signifikante Ergebnisse.