Marx, Keynes und die Idee des gesellschaftlichen Fortschritts: Suche nach neuen politischen Visionen
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Momentum13: Fortschritt
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Dieser Beitrag analysiert das Fortschrittsdenken von Karl Marx und John Maynard Keynes und vergleicht es mit jenem der österreichischen Sozialdemokratie. Sowohl Marx als auch Keynes gingen davon aus, dass die Menschheit ihre wahre Bestimmung abseits des Arbeitsprozesses in der Freizeit findet. Beide glaubten an einen Fortschrittsprozess, der in absehbarer Zeit zu einer drastischen Reduktion der Arbeitszeit führen wird und so der Menschheit ermöglicht, ihrer wahren Bestimmung gemäß zu leben. Während allerdings Marx bekanntlich von einer gewaltsamen Revolution ausging, glaubte Keynes an einen allmählichen friedlichen Prozess. Das sozialdemokratische Fortschrittsverständnis war anfangs sehr stark von Marx geprägt und näherte sich im Laufe der Zeit jenem von Keynes an, ohne letzteres aber vollends zu inkorporieren. Eine Neuausrichtung der Politik zugunsten eines starken Fokus auf Arbeitszeitverkürzung scheint im Hinblick auf die ökologischen Probleme und die zunehmende Entfremdung durch Überbelastung sinnvoll, auch wenn für ihre Umsetzung erst eine Reihe anderer Voraussetzungen geschaffen werden müssen.