7. Jahrestagung des ICAE: Ökonomie! Welche Ökonomie? Zu Stand und Status der Wirtschaftswissenschaft
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Kritik der Ökonomie!
Seit Beginn der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 steht auch die akademische Disziplin der Ökonomie in der Kritik. Dabei ist die Ökonomie nicht nur mit dem Vorwurf konfrontiert, man hätte die Entstehung der Krise sowie die ihr zugrundeliegenden mittel- bis langfristigen Entwicklungen nicht ausreichend beachtet und antizipiert. Vielmehr wird die Ökonomie ganz allgemein für ihren engen Denkstil kritisiert, der auf der Annahme rationalen, eigennützigen Verhaltens und effizienter Marktallokation beruht. Dieser Denkstil ? so der Tenor der Kritik ? erschwert dabei nicht nur das Erkennen systemischer, ökonomischer Probleme, sondern trägt auch auf verschiedenen Ebenen zu deren Entstehung bei. Und tatsächlich lässt sich im Kontext der Finanzkrise in unterschiedlichen Zusammenhängen ein signifikanter Einfluss ökonomischen Denkens feststellen. So beruhen etwa die Deregulierung der Finanzmärkte, die Einführung kurzfristiger Boni-Systeme im Bankwesen sowie die Kreation neuer Formen von Finanzanlagen oft auf Argumenten aus dem Bereich der ökonomischen Mainstreamtheorie.
Eine Reorientierung der Ökonomie?
Vor diesem Hintergrund versucht die 7. Wintertagung des Linzer Instituts für die Gesamtanalyse der Wirtschaft (www.icae.at) das tradierte Verständnis ökonomischer Wissenschaft in Frage zu stellen. Ziel der Tagung, die von 4.-5. Dezember 2015 im Linzer Wissenstum stattfindet, ist es mögliche alternative Verständnisse und Herangehensweisen an eine ?Wissenschaft von der Wirtschaft? auszuloten und deren Erklärungskraft und Durchsetzungspotentiale kritisch zu durchleuchten. Der Schwerpunkt der Tagung liegt also auf der Frage einer möglichen Neuorientierung der ökonomischen Wissenschaft.