5. Jahrestagung des ICAE: Wissen! Welches Wissen? Wahrheit, Theorie und Glauben in der ökonomischen Theorie
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Wissen ist einerseits zu einer zentralen Kategorie gesellschaftlicher Verfasstheit geworden, -angezeigt durch z.B. solche Begriffe wie ?Wissensgesellschaft? (Stehr 1994, 2001) oder Informationsgesellschaft (Wersig 1996). Andererseits steigt die Bedeutung von Wissen in unsicheren Zeiten, wie derzeit in der Finanzkrise.
Erörterungen dazu erfolgen auf den verschiedensten Ebenen: zu Wissensarten (wissenschaftliches Wissen, Alltagswissen), zu Wissensmedien (herkömmliche und neue Medien), zu Wissenseigenschaften (Immaterialität, Unbegrenztheit, Kopierbarkeit), zu Wissensträgern (personales Wissen, repräsentatives Wissen), zu Wissensäußerungen (implizites Wissen, explizites Wissen), zur Wissensnegation (gewolltes und nicht gewolltem Nichtwissen (Willke 2002; Wehling 2001) usw. Innerhalb der Ökonomik stellte etwa die Finanz- und Wirtschaftskrise beginnend mit 2008 eine Zäsur dar, die gleichzeitig als ?window of opportunity? (Rothschild 2010) für eine grundsätzliche Neuausrichtung der (Finanz)-Ökonomik betrachtet wurde. Allerdings hat sich nach kurzer Zeit gezeigt, dass der von Krugman beschriebenen ?Keynesian moment? kaum zu Brüchen in der monolithischen Aufstellung der Ökonomik geführt hat (Epstein/Carrick-Hagenbarth 2010) und die Krise im öffentlichen Diskurs oftmals als ?extraordinary event? begründet wurde (Pühringer/Hirte 2013).