Macht und Bildung. Praktiken und Diskurse der Bildungs(un)gerechtigkeit
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Bildungsungleichheiten sind eng mit sozialer Macht verbunden und historisch auf unterschiedliche Ar¬ten legitimiert und kritisiert worden, etwa durch Bezug auf eine natürliche oder ständische Ordnung, meritokratische Chancengleichheit, Wettbewerb und Effizienz. Gleichheits- und Gerechtigkeitsvor-stellungen spielen in Bildungsdebatten deshalb eine wichtige Rolle, werden aber nur selten mit praxis- und diskursanalytischen Forschungen zu Bildungs-ungleichheiten verbunden.
Die Tagung verfolgt das Ziel, einen stärkeren Aus-tausch zwischen Macht-, Ungleichheits- und Ge-rechtigkeitstheorien in der Bildungsforschung anzu-regen: Zum einen sollen Verbindungen zwischen aktuellen, an Pierre Bourdieu und an Michel Foucault orientierten Bildungsforschungen herge-stellt und Ungleichheitsdiagnosen aus diskurs- und praxistheoretischer Perspektive gebündelt werden. Zum anderen gilt es, das (auch disziplinär) span-nungsreiche Verhältnis zwischen Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu reflektieren, das sich nur unzu-reichend auf die klassischen Dualismen deskriptiv ? normativ und empirisch ? theoretisch zurückführen lässt. Bei der Tagung sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden:
? Was kennzeichnet die Beschäftigung von Bour-dieu und Foucault mit Macht und Ungleichheit?
? In welcher Form lassen sich mit (aber auch gegen) Bourdieu und Foucault Gerechtigkeitsaspekte von Bildung analysieren?
? Welche Praktiken und Diskurse der Bildungs(un)gerechtigkeit dominieren die gegenwärtigen De-batten um Bildungsungleichheiten?