Ines Heck, Anna Hornykewycz, Jakob Kapeller, Rafael Wildauer,
"Vermögensverteilung in Österreich: Eine Analyse auf Basis des HFCS 2021/22"
, in Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft, Nummer 255, Seite(n) 1-34, 9-2024
Original Titel:
Vermögensverteilung in Österreich: Eine Analyse auf Basis des HFCS 2021/22
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Seit der Einführung des Eurosystem Household Finance and Consumption Survey (HFCS) durch die
Europäische Zentralbank vor einem knappen Jahrzehnt liegen erstmals standardisierte, europaweit
verfügbare Befragungsdaten zu privatem Vermögen vor. Der vorliegende Bericht nutzt Daten der vierten
Welle dieses Surveys um die Vermögensverteilung inÖsterreich detailliert zu analysieren. Dazu werden
zentrale deskriptive Merkmale des Datensatzes dargestellt, und mögliche Schwächen, insbesondere
fehlende Beobachtungen für die allerreichsten Haushalte, diskutiert. Auf dieser Basis werden die HFCS-
Daten mit dertrend-Reichstenliste 2021 erweitert (Vermeulen 2018) und eine Rangkorrektur in Analogie
zu Wildauer & Kapeller (2022) durchgeführt. Mit einem solcherart erweiterten Datensatz wird eine Pareto-
Verteilung ersten Typs geschätzt, um die bestehenden Daten am oberen Rand zu adaptieren. Diese
Adaptierung erhöht das geschätzte Gesamtvermögen der österreichischen Haushalte von 1.191 Milliarden
Euro auf 1.784 Milliarden Euro ? dies bedeutet, dass das geschätzte durchschnittliche Vermögen von
293.000 Euro auf 439.000 Euroansteigt. Der Anteil des reichsten Prozents am Gesamtvermögen beträgt
41 Prozent nachDatenadaptierung (16 Prozent in den Originaldaten). Mit Hilfe der so adaptierten Daten
werden unterschiedliche Vermögenssteuermodelle geschätzt, wobei auch mögliche Ausweicheffekte
Berücksichtigung finden: Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung einer allgemeinen Vermögens-
besteuerung je nach Ausgestaltung zu zusätzlichen Steuereinnahmen zwischen 6und 12 Mrd. ? führt,
wobei bei besonders progressiver Tarifgestaltung auch höhere Aufkommen denkbar wären.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englische Kurzfassung:
The introduction of the Eurosystem Household Finance and Consumption Survey (HFCS) by the European
Central Bank (ECB) about a decade ago, showed great significance for research on wealth inequality as
the HFCS presented the first, standardized European surveyon household wealth. In this report we use
data from the fourth wave of the HFCS to providean in-depth analysis of the Austrian wealth distribution
with a special focus on assessing wealth concentration. For doing so, we first discuss potential
weaknesses of this dataset, including non-observation and non-response biases, and discuss possible
remedies, especially with regard to missing households located in the top segment of the wealth
distribution (the so-called ?missing rich?). We address the lack of coverage of the wealthy by
supplementingHFCS data with the trend rich list 2021 (Vermeulen 2016) and perform a rank correctionin
analogy to Wildauer & Kapeller (2022) to adapt the survey data to better account for top wealth holders.
Using this adapted dataset, a Pareto type I distribution is estimatedand households with wealth over four
million euros are replaced by those generated fromthe estimated Pareto distribution. This adaptation
increases the estimated total wealth of Austrian householdsfrom 1,191 billion euros to 1,784 billion euros,
which implies an increase in average wealth from 293,000 euros to 439,000 euros. The share of the
wealthiest percentilein aggregate wealth is 41 per cent after data adaptation (16 per cent in the original
data). Using the adapted data, di!erent wealth tax models are analysed, while also consideringpotential
avoidance e!ects by wealthy households. The results suggest that a general wealthtax in Austria could
yield revenues of about 6 to 12 billion Euros, where exact revenues depend on concrete design choices.
For very progressive tax models even higher revenuesshould be expected.
Journal:
Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft
Number:
255
Seitenreferenz:
1-34
Erscheinungsmonat:
9
Erscheinungsjahr:
2024
Anzahl der Seiten:
34
Notiz zur Publikation:
ISBN: 978-3-7063-1089-5
Reichweite:
international
Publikationstyp:
Aufsatz / Paper in sonstiger referierter Fachzeitschrift