Johannes Hofer, Johannes Fellinger,
"Autismus-Spektrum-Störungen: von der Früherfassung zu Intervention und Begleitung"
, in Monatsschrift Kinderheilkunde, 1-2021
Original Titel:
Autismus-Spektrum-Störungen: von der Früherfassung zu Intervention und Begleitung
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Autismus-Spektrum-Störungen zeigen eine Prävalenz von 1?%. Die unterschiedlich stark ausgeprägte, soziale Interaktions- und Kommunikationsstörung ist gekennzeichnet durch eingeschränkte Fähigkeit, sich sprachlich und nichtsprachlich auf andere Menschen einzustellen. Weitere Kernsymptome sind repetitive und stereotype Verhaltens- und Interessenmuster.
Symptome einer Autismus-Spektrum-Störung zeigen sich überwiegend bereits während des Kleinkindalters und persistieren meist über die Lebensspanne in unterschiedlicher Phänomenologie und unterschiedlichem Ausprägungsgrad.
Wichtige abzugrenzende, aber auch begleitende Störungen bei jungen Kindern sind: kognitive Entwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom und Sprachstörungen.
Früherkennung ist häufig bereits im zweiten Lebensjahr möglich. Evidenzbasierte, effektive Frühinterventionsmodelle existieren, sind aktuell aber im deutschsprachigen Raum noch nicht flächendeckend verfügbar.
Angesichts der hohen Belastung für Familie und Umfeld ist ein kompetentes ärztliches Case Management mit Vernetzung zu Systempartnern aus Bildungs- und Sozialwesen notwendig.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Titel:
Autism spectrum disorders: from early identification to intervention and case management
Englische Kurzfassung:
Autism spectrum disorders (ASD) are heterogeneous conditions with varying presentations and a prevalence of around 1%. They are characterized by social communication deficits and repetitive sensory motor behavior.
The symptoms are present in the early developmental period and persist with varying phenomenology and severity over the lifespan. The most important differential diagnosis and comorbidities are intellectual developmental disorders, attention deficit hyperactivity disorder and developmental language disorders.
Early detection during the second year of life is possible. Evidence-based early intervention programs exist but are currently only locally available in German speaking countries.
The burden of ASD for the family and the social environment is often tremendous. A competent medical case management in a network including partners from education and social welfare is crucial.