Jenny Steiner, Veronika Prieler, Michael Leiblfinger, Aranka Vanessa Benazha,
"Völlig legal!? Rechtliche Rahmung und Legalitätsnarrative in der 24h-Betreuung in Deutschland, Österreich und der Schweiz"
, in ÖZS - Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 44, Nummer 1, Seite(n) 1-19, 3-2019, ISSN: 1011-0070
Original Titel:
Völlig legal!? Rechtliche Rahmung und Legalitätsnarrative in der 24h-Betreuung in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist in der letzten Dekade ein transnationaler Markt entstanden, auf dem eine wachsende Zahl von Unternehmen mittel- und osteuropäische Carearbeiter_innen für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung betagter Menschen rekrutiert. Das aktuelle Modell der sogenannten 24?h-Betreuung ist allerdings umstritten. Agenturen sehen sich mit dem Vorwurf unlauterer und ausbeuterischer Geschäftspraktiken konfrontiert, die gesetzliche (Nicht?)Regulierung ist Gegenstand medialer und politischer Debatten. Basierend auf Regime- und Webseitenanalysen untersucht dieser Beitrag in ländervergleichender und -übergreifender Perspektive, wie Vermittlungsagenturen auf ihren Webseiten das eigene Angebot legitimatorisch absichern. Dazu analysieren wir die Legalitätsnarrative und setzen sie mit den länderspezifischen Regulativen in Beziehung. Wir zeigen auf, wie die Bezugnahme auf Legalität prekäre Arbeitsbedingungen und ungleiche Machtverhältnisse entnennt und Prekarität als Problem einzelner unseriöser Agenturen (de?)thematisiert.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Titel:
Truly legal!? Legal framing and legality narratives in 24-hour care in Germany, Austria, and Switzerland
Englische Kurzfassung:
Within the last decade, Germany, Austria, and Switzerland have witnessed the formation of transnational markets with a growing number of agencies brokering care workers from Central and Eastern European countries for around-the-clock elderly care. However, the current model of 24-hour care remains contested. Agencies are accused of acting in dishonest and exploitative ways; the sector?s (non-)regulation has been the subject of public debates. Our paper uses regime and website analyses to examine how placement agencies legitimize their services. Adopting both transnational and comparative perspectives, we analyze the agencies? legality narratives and link them to the existing regulations. We argue that the notion of legality obscures precarious working conditions and power structures and downplays this precarity by making it the problem of a few dishonest agencies.