Michael John,
"Dadli und Dadlá, die Malaria und Oberösterreich"
, in Lucile Dreidemy/Richard Hufschmied/ Agnes Meisinger et al.: Bananen, Cola, Zeitgeschichte. Oliver Rathkolb und das lange 20. Jahrhundert., Vol. Band 2, Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar, Seite(n) 874-886, 10-2015, ISBN: 978-3-205-20091-8
Original Titel:
Dadli und Dadlá, die Malaria und Oberösterreich
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Buchtitel:
Bananen, Cola, Zeitgeschichte. Oliver Rathkolb und das lange 20. Jahrhundert.
Original Kurzfassung:
Heute herrscht in Österreich ein gesellschaftlicher und politischer Konsens darüber, öffentliche Plätze und Gebäude nicht nach Personen, Vorgängen oder Stätten zu benennen, die mit dem nationalsozialistischen Gewaltregime zwischen März 1938 und Mai 1945 in bejahendem und direktem Zusammenhang stehen. Während in der Geschichtswissenschaft unbestritten ist, dass der Nationalsozialismus und nationalsozialistisches Gedankengut in Österreich nicht über Nacht ins Land kamen und über Nacht verschwunden sind, scheint dies in öffentlichen und erinnerungspolitischen Debatten nicht ganz der Fall zu sein. Die Ideen des Antisemitismus, der Ausmerzung von Außenseitern und Minderheiten und der Überlegenheit des Deutschtums entstanden jedenfalls nicht über Nacht, sie haben eine Vorgeschichte. In diesem Zusammenhang werden in Oberösterreich des Öfteren die Namen Friedrich Ludwig Jahn (1778 ? 1852), des Mundartdichters Franz Stelzhamer (1802-1874) und des Psychiaters Julius Wagner-Jauregg (1857-1940) genannt. In diesem Zusammenhang wird der einschlägige erinnerungspolitische Diskurs in Oberösterreich dokumentiert und diskutiert.