Vio.Me. in Thessaloniki produzierte früher Industriekleber, Isoliermaterial und weitere chemische Baumaterialien. 2010 gaben die ArbeiterInnen ihr Einverständnis, alle vier bis sechs Wochen in unbezahlten Urlaub geschickt zu werden. Dann reduzierte der Fabrikbesitzer die Löhne der ArbeiterInnen mit der Zusage, es handele sich nur um eine vorübergehende Maßnahme und die Zahlung der Restsumme würde bald erfolgen. Als Hauptargument für die Maßnahme führte er an, die Profite seien um 15-20 Prozent gefallen. Als schließlich die ausstehenden Löhne nicht bezahlt wurden, traten die Beschäftigten in den Streik. Als Reaktion auf den Arbeitskampf gab der Besitzer die Fabrik im Mai 2011 einfach auf und ließ 70 unbezahlte ArbeiterInnen zurück. Später fanden diese heraus, dass das Werk immer mit Profit produzierte. Die Verluste, die zur Schließung führten, lagen an einem Kredit, den Vio.Me. formal dem Mutterunternehmen Philkeram Johnson gegeben hatte.
Im Juli 2011 beschlossen die ArbeiterInnen, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen und besetzten das Werk. ?Mitten in der Krise einen neuen Job zu finden, war unmöglich. Unser Geld zu bekommen, war ebenfalls illusorisch. Also gab es nur eine Lösung: Wir behalten die Fabrik, wir arbeiten weiter, wir verdienen uns unseren Lebensunterhalt, wir retten unsere Leben, wir retten unsere Familien, wir retten unsere Würde?, so Vio.Me.-Arbeiter Makis Anagnostou im Film.