Simon Moser,
"Möglichkeiten der Einführung von Energieeffizienz-Zertifikaten in Österreich"
, in Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien: ECEEE Summer Study Proceedings, 2-2013
Original Titel:
Möglichkeiten der Einführung von Energieeffizienz-Zertifikaten in Österreich
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Buchtitel:
ECEEE Summer Study Proceedings
Original Kurzfassung:
Die vorliegende Arbeit behandelt die Möglichkeiten der Einführung einer gesetzlich fundierten Verpflichtung von EVU zur Erbringung von Energiesparmaßnahmen auf Endkundenseite (im folgenden ESO-System für Energy Savings Obligations) und hinterfragt, ob ein ESO-System eine ökonomisch sinnvolle Alternative im Kontext der österreichischen Klima- und Energiepolitik darstellt. Die Basis der angewandten Methodik stellt die Literaturrecherche dar, sie bildet das Fundament für die durchgeführten Experteninterviews: Aus der Aufarbeitung der bestehenden Systeme können auf Basis der quantitativen Werte kaum Aussagen zur Qualität eines Systems gemacht werden. Dies liegt an den mannigfaltigen Rahmenbedingungen und Ausgangssituationen, die eine einzelne, qualitative Bewertung der Systeme notwendig machen. Des Weiteren sollten auf nationaler Ebene die legislativen, betriebsinternen und volkswirtschaftlichen Abläufe und Zusammenhänge geklärt werden. Aufgrund des Bedarfs einer qualitativen Methode wurden Experteninterviews als adäquateste Variante gewählt. Bei der Optimierung der ESO-Systemgestaltung wird das ?20-20-20-Ziel? der EU als übergeordnete politisch-strategische Zielsetzung definiert. Zusammenfassend stellt ein ESO-System im Bereich der Kleinkunden und des Wohnungsbestandes eine sinnvolle politische Option dar. Als zu verpflichtende EVU werden Lieferanten der Endenergieträger Strom, Gas, Fernwärme und Heizöl empfohlen. Um einen sicheren Planungshorizont zu gewährleisten, soll das ESO-System bis zumindest 2030 fortgeführt werden. Vorerst wird empfohlen, dass nur ein Zertifikatshandel zwischen verpflichteten EVU erlaubt ist, um Spekulationen vorzubeugen. Um die erwartete negative Umverteilungswirkung abzufedern und eine rasche Refinanzierung der zunächst von den EVU getragenen Kosten zu ermöglichen, wird eine Förderung durch die Gebietskörperschaften im Bereich der im ESO-System adressierten Maßnahmen empfohlen.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Titel:
Options to introduce a White Certificates Scheme in Austria
Englische Kurzfassung:
Energy savings obligations (ESO) oblige energy suppliers to implement energy saving measures. Using Austrian energy and climate policy and EU legislation as a basis, the dissertation analyses whether ESO should complement the range of policy instruments in force. Methods applied are literature research and expert interviews: Literature research revealed that the quality of ESO schemes which have been implemented in EU Member states yet is incomparable due to varying initial country-specific situations. Moreover, Austrian conditions concerning legislative and economic aspects needed to be analysed. Thus expert interviews were chosen as the qualitative method most applicable. Austrian compliance with EU energy and climate legislation (20-20-20 targets) was the basis for the recommendations deduced: A national ESO scheme should focus on small customers and the residential building sector. Specified by the source of energy delivered, suppliers of electricity, gas, heating oil, and district heating are to be obliged. In order to reduce economic uncertainty, the scheme is recommended to run until 2030. As distributional effects are expected, governmental subsidies for the most typical savings measures should be provided to minder them.