Karin Fischer,
"Der Gesellschaftsvertrag einer Diktatur: Ideen- und Realgeschichte der chilenischen "Verfassung der Freiheit""
, in Nordmann, Jürgen/Hirte, Katrin/Ötsch, Walter Otto: Demokratie! Demokratie? Postdemokratie kritisch hinterfragt, Serie Kritische Studien zu Markt und Gesellschaft, Vol. 5, Metropolis, Marburg, Seite(n) 195-220, 2012, ISBN: 978-3-89518-970-8
Original Titel:
Der Gesellschaftsvertrag einer Diktatur: Ideen- und Realgeschichte der chilenischen "Verfassung der Freiheit"
Eine neue Verfassung stand nach dem Putsch im Jahr 1973 ganz oben auf der Agenda der chilenischen Militärregierung. Ziel war es, eine neue Ordnung zu schaffen und deren Fortbestand über die Dauer der Diktatur hinaus zu sichern. Rechts- und neoliberale Expertenkreise diskutierten jahrelang das Vertragswerk, das schließlich nach einem Buchtitel von Friedrich August Hayek den Namen ?Verfassung der Freiheit? erhielt. Der Beitrag zeichnet den Prozess ihrer Entstehung nach und arbeitet die Positionen und ideologischen Standpunkte der beteiligten Akteure heraus. Dabei wird deutlich, auf welche Weise lokale Wissensformen mit transnationalen neoliberalen Diskurskoalitionen zusammenwirkten. Im Ergebnis entstand ein einzigartiges Dokument, das der chilenischen Demokratie bis heute die politischen Spielräume einengt.