Wilhelm Kohler,
"Die pan-europäische Integration: Herausforderung für die Wirtschaftswissenschaft"
, in R. Rindler Schjierve: Europäische Integration und Erweiterung - Eine Herausforderung für die Wissenschaften, Biblioteca Europea, Napoli, Seite(n) 325-350, 2001, Referat für das Symposium Europäische Integration und Erweiterung: Eine Herausforderung für die Wissenschaften; Panel Ökonomie, vorgetragen am 22.10.1998 in Wien
Original Titel:
Die pan-europäische Integration: Herausforderung für die Wirtschaftswissenschaft
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Buchtitel:
Europäische Integration und Erweiterung - Eine Herausforderung für die Wissenschaften
Original Kurzfassung:
Dieser Beitrag versucht, die mit der europäischen Integration und Osterweiterungverbundenen Herausforderungen für die Ökonomie als Wissenschaft zu identifizieren und aufzuzeigen, wie diese jeweils darauf reagiert hat. Was die Europäische Währungsunion anlangt, so ist man allem Anschein nach aufs Neue mit der schon beinahe sprichwörtlich gewordenen Uneinigkeit der Ökonomen konfrontiert. Europa sei, so lautet ein Argument, kein optimaler Währungsraum. Die Theorie optimaler Währungsräume, so wird entgegnet, fuße auf fragwürdigen Grundlagen. Auf der einen Seite wird an der Sinnhaftigkeit der Maastrichter Konvergenzkriterien gezweifelt, auf der anderen Seite wird deren punktgenaue Einhaltung moniert. Indessen ist die Entscheidung für den Euro wohl auch, vielleicht in erster Linie, politisch motiviert, und dies muß nicht schlecht sein. Immerhin können die Ökonomen nach erfolgter Weichenstellung noch einiges zur reibungslosen Implementation des Euro beitragen. Über die Vorteilhaftigkeit der realwirtschaftlichen Integrationsschritte sind sich die Ökonomen dagegen im Grundsätzlichen einig, hier bestand die Herausforderung in der Entwicklung von Methoden zur Quantifizierung der Effekte, und zwar sowohl bezüglich der Gesamtwohlfahrt, als auch bezüglich der Verteilungseffekte und Anpassungskosten. Hier wurden zwar einige Fortschritte erzielt, aber die auf solche Weise erfolgte Identifikation der zu erwartenden Effekte und der gegebenen "trade offs" kann der praktischen Wirtschaftspolitik das mit jeder Entscheidung verbundene Werturteil nicht ersparen.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englischer Titel:
Pan-European Integration: A Challenge for Economics
Englische Kurzfassung:
This paper tries to identify how economics as a science has reacted to the challenge of European integration. As regards the monetary union, we appear to be confronted with the oft deplored disagreement among economists, even on the fundamental question of whether it makes sense at all. We hear arguments to the effect that Europe is no optimal currency area, countered by severe doubts regarding the underlying criteria from the theory of optimum currency areas. We see economists questioning the economic significance of the convergence criteria set out in the famous Maastricht treaty, while at the same time others insist that they be obeyed without compromise. In the meantime, the decision to go ahead anyway seems to be driven primarily by political reasons, which should not necessarily be seen as a bad thing. Given this decision, however, economists can, and do, offer valuable advice on details of implementation. As to the real side of integration, economists are in much less disagreement on the principles. They more or less unanimously point out the long term efficiency gains from a better allocation of resources across all Europe. The challenge here is to quantify these gains and, perhaps more importantly, to identify adjustment costs and distributional implications involved. During the past decade, significant progress has been achieved in this vein. But, whatever the precision with which economists will be able to quantify these effects, it will always be left to governments to take normative judgements on acceptable trade offs.
Veröffentlicher:
Biblioteca Europea
Verlagsanschrift:
Napoli
Seitenreferenz:
325-350
Erscheinungsjahr:
2001
Notiz zum Zitat:
Referat für das Symposium Europäische Integration und Erweiterung: Eine Herausforderung für die Wissenschaften; Panel Ökonomie, vorgetragen am 22.10.1998 in Wien