Gerhard Fröhlich,
"Editorial: Open Access"
, in Information - Wissenschaft und Praxis, Vol. 60, Nummer 5, Seite(n) 249, 5-2009, ISSN: 1434-4653
Original Titel:
Editorial: Open Access
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Sir Karl Poppers normative Forderung nach dem öffentlichen Charakter der wissenschaftlichen
Methoden geht von der Überzeugung aus, dass die anzustrebende
„Objektivität“ der wissenschaftlichen Methoden nicht individuell zu bewerkstelligen
sei, sondern durch öffentliche Kontrolle und Kritik zustande kommt. Robert
K. Merton stellte vier Postulate des Wissenschaftsethos auf: Universalismus, Kommunismus,
Uneigennützigkeit und organisierter Skeptizismus. Papierjournale gelten
vielfach als harter Kern, als Rückgrat der Wissenschaftskommunikation. Ihre
Funktionen im Rahmen wissenschaftlicher Kommunikationsprozesse können im
Wesentlichen als Kontrolle der Kommunikation beschrieben werden. Die digital
gestützte Wissenschaftskommunikation hat gegenüber konventionellen Papierformen
etliche Vorteile. Die Zukunft von „Open Access“ hängt u.a. davon ab, ob
die dargestellten Funktionen konventioneller kostenpflichtiger wissenschaftlicher
Papierjournale tatsächlich für den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt unverzichtbar
sind; wenn ja, ob sie sich durch innovative digital unterstützte Open-
Acccess-Kommunikationsformen ersetzen lassen.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englische Kurzfassung:
Sir Karl Popper postulates the public character of scientific methods. „Objectivity“
is not the product of individual highly self-controlled scientists, but the result of
public control and criticism. Robert K. Merton distinguishes four institutional imperatives
of the scientific ethos: universalism, communism, disinterestedness, and
organized skepticism. Conventional „peer reviewed“ paper journals are said to be
the “backbone“ of scientific communication. Their mainly function is the control
of scientific communication. Digitalized scientific / scholarly communication has
many advantages. The future of „open access“ publishing depends on several factors,
among others: Are the functions of paper journals really “indispensable”?
If yes: Is it possible to substitute the functions of conventional paper journals by
open access publishing and communication?