Gerhard Fröhlich,
"Der soziale und öffentliche Charakter der wissenschaftlichen Methoden: Schnittstellen zwischen Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung. Habilitationsschrift. Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Johannes Kepler Universität Linz"
, 2003
Original Titel:
Der soziale und öffentliche Charakter der wissenschaftlichen Methoden: Schnittstellen zwischen Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung. Habilitationsschrift. Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Johannes Kepler Universität Linz
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Das Phänomen Wissenschaft war, „seit jeher" Gegenstand sowohl theoretischer als auch empirischer Untersuchungen. Ausgangspunkt ist das beziehungsarme Nebeneinander der Metadisziplinen seit der parallelen Institutionalisierung von Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung als zumindest teilweise eigenständige Disziplinen: (a) Ist die wechselseitige Gleichgültigkeit begründet, oder von Missverständnissen und Vorurteilen über das jeweils andere ‚fremde' Territorium geprägt? Können aus Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung Brückenprinzipien abgeleitet werden - zwecks produktiver wechselseitiger Ergänzung und kritischer Korrektur? (b) Ist also die noch beobachtbare Skepsis mancher Philosophen gegenüber der wissenschaftstheoretischen Relevanz einer theoretisch-empirischen Untersuchung der Wissenschaftspraxis gerechtfertigt? Bedarf nicht normative Wissenschaftstheorie gerade im Zeitalter von „Big Science" der Wissenschaftsforschung, wenn sie informiert Einfluss auf die tatsächliche wissenschaftliche Praxis nehmen will? (c) Ist die Abschottung der Wissenschaftstheorie von der Wissenschaftsforschung somit eine bedauerliche Fehlentwicklung, welche auch die Emanzipation der Wissenschaftstheorie zu einem eigenständigen Fach behinderte? (b) Ist der Kritische Rationalismus tatsächlich eine logizistische, realitätsferne Wissenschaftsideologie, wie mitunter behauptet? Welche Bündnispartner hätte er im kritisch-realistischen Spektrum der Wissenschaftsforschung? (e) Gibt es institutionelle Garanten wissenschaftlicher Rationalität, wie Popper meint? Welche ungeplanten Nebeneffekte haben normative Empfehlungen, wissenschaftliche Institutionen, qualitative wie quantitative Formen der Evaluation?