Intensivpflegemanagement von Schlangenbissopfern im ländlichen Afrika südlich der Sahara: Eine Erfahrung aus Uganda - Retrospektive Datenbankanalyse
Sprache der Bezeichnung:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Das Management von Schlangenbissen im ländlichen Afrika südlich der Sahara ist problematisch, da die Beschaffung angemessener Antivenom-Dosen teuer ist und oft die Kapazitäten der Gesundheitseinrichtungen übersteigt. In dieser retrospektiven Kohortenstudie berichten wir über das Management der Intensivstation (ICU) und die Ergebnisse von 174 Schlangenbissopfern, die in einem ländlichen Krankenhaus in Subsahara-Afrika ohne ausreichende Dosen von Gegengift weitgehend mit Hilfe von Basis-Intensivmedizin behandelt wurden. Siebenundsechzig Studienpatienten (38,5%) waren Kinder (<18 Jahre). Sechzig (36,5%) Patienten benötigten eine invasive mechanische Beatmung. Die Neurotoxizität war die häufigste Indikation für eine mechanische Beatmung (87,5%). Antivenom (in niedrigen und wahrscheinlich unzureichenden Dosen) wurde 12,6% der Studienpatienten verabreicht. Die mediane Verweildauer auf der Intensivstation und die Mortalität betrugen 3 (Interquartilsbereich, 2-5) Tage bzw. 8%. Die Mortalität auf der Intensivstation der beatmungspflichtigen Patienten betrug 16,7%. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bereitstellung von Basis-Intensivpflegeinterventionen einschließlich mechanischer Beatmung für kritisch kranke Schlangenbissopfer in einem ländlichen Krankenhaus in Subsahara-Afrika machbar ist und zu einer niedrigen Sterblichkeitsrate führt, selbst wenn keine adäquate Antivenom-Dosis zur Verfügung steht. Der Aufbau grundlegender ICU-Kapazitäten im ländlichen Afrika südlich der Sahara könnte eine umfassendere Strategie zur Bekämpfung der Mortalität durch Schlangenbisse sein als der internationale Fokus auf den Erwerb von Antivenom als einzige spezifische Behandlung.