Das Projekt untersucht die Linzer Tabakfabrik als ehemals verstaatlichter, seit 2001 privatisierter Betrieb und 2009 zugesperrter Betrieb. Es geht dabei vor allem um die Würdigung der Besonderheiten eines Mikrokosmos von Arbeiterkultur, der aus der Verbindung von Arbeit, betrieblichen Sozialleis¬tungen und kulturellen Leistungen (wie Betriebswohnungen und Freizeitvereinen) entstehen konnte.
Drei Themenkomplexe stehen im Vordergrund:
1. Arbeit, soziale Sicherheit und kollektive Wohlfahrt und ihre Bedeutung für die Lebenspraxis der Beschäftigten;
2. Die Linzer Tabakfabrik als Betrieb mit traditionell hohem Anteil an weiblichen Beschäftigten;
3. Transformationen der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Beschäftigten im Kontext globaler Veränderungen
Auf der Grundlage von lebensgeschichtlichen Interviews und Gruppendiskussionen mit ehemaligen Angehörigen der Belegschaft sowie von Dokumenten aus den Vereinen und Organisationen werden Arbeitsbedingungen und sozialen Milieus und ihr Wandel nach 1945 beschrieben.