Im Ideal-Bild der Wissenschaft steht Neu- und Wissbegier der Forschenden im Mittelpunkt sowie die Kooperation in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zum Zweck des Wissensfortschritts. Zugleich zeigt die Realität den Wissenschaftsbetrieb auch als ein höchst kompetitives und über wirtschaftliche Logiken organisiertes Feld. Dabei spielt die Struktur der Dissemination, der Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungsergebnissen, eine wichtige Rolle.
Denn vor allem über die Publikationstätigkeit und die Anzahl der Zitierungen wird versucht, den sogenannten ?wissenschaftlichen Output? einer Person oder Insitution und damit deren ?Wert? zu erfassen. Der Gedanke dahinter ist, dass Forschungserkenntnisse in Publikationen präsentiert und sofern diese relevant sind, eben auch in anderen Artikeln von anderen Forscher_innen zitiert werden.
Neben dem eigentlichen Anspruch wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten, ergibt sich so für Forscher_innen ? und deren Insitutionen ? Anreiz, ihre Tätigkeit ebenso in Hinblick auf eine möglichst gute Bepunktung im derzeitigen auf Journal-Artikel und Zitierungen fokussierten System auszurichten.
Die Profitierenden dieses Systems sind dabei schließlich vor allem private Wissenschaftsverlage.Lisa Puchner spricht hierzu mit Ökonom Stephan Pühringer von der Johannes-Kepler-Universität Linz und Teil des Leitungsteams des Forschungsprojekts SPACE, Alexa Färber, Professorin an der Europäischen Ethnologie an der Universität Wien, und Marta Lopez Cifuentes, Dissertantin am Institut für Ökologischen Landbau an der Universität für Bodenkultur Wien.