Wohltemperiert in guter Stimmung - Grundlagen zu Mathematik und Musik
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Weshalb klingen Oktaven völlig rein und können Quinten beim Stimmen von Streichinstrumenten absolut richtig austariert werden? Weshalb werden kleine
Sekunden oder das Drei?Ganzton?Intervall (Tritonus) in der Musik als Dissonanzen
wahrgenommen? Sind das nur subjektive, beim Hören abendländischer Musik
erlernte Empfindungen oder stecken dahinter allgemeine Prinzipien?
Im Vortrag wird anhand der Fourier-Analyse von Tönen mathematisch begründet,
weshalb wir manche musikalischen Intervalle als konsonant und andere als
dissonant empfinden, weshalb Dur?und Moll?Tonleiter gerade so sind, wie sie heute
gebräuchlich sind und weshalb im Laufe der Musikgeschichte die Oktave in 12
Halbtonschritte eingeteilt wurde. Die Obertonreihe nach Fourier ist jedoch mit
unserer Empfindung der Tonhöhe als Logarithmus der Schwingungsfrequenz nicht in
Einklang zu bringen, was dazu führt, dass ein in sich widerspruchsfreies
musikalisches Stimmungssystem nicht existieren kann und somit mehr oder weniger
faule Kompromisse unvermeidlich sind. Es werden mehrere historische Vorschläge
zur Stimmung von Instrumenten, sog. wohltemperierte Stimmungssysteme,
vorgestellt, verglichen und deren mathematischen Hintergründe beleuchtet.
Zahlreiche Hörbeispiele ergänzen den Vortrag.